NWL veröffentlicht Qualitätsbericht 2017; Abellio Rail NRW im Qualitätsranking zum vierten Mal in Folge auf Platz 1

26. Juni 2018 - 10:19

Der NWL legt seinen Bericht über die Qualitätsentwicklung im Verbandsgebiet für das Jahr 2017 vor.

Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich die Pünktlichkeit im Jahr 2017 leider negativ entwickelt; dies gilt gleichfalls für die Leistungserfüllung (gefahrene Züge). Mit einer Gesamtpünktlichkeit von 85,7 % ist der Wert gegenüber dem Jahr 2016 um drei Prozentpunkte gefallen. Besonders die RegionalExpress-Linien haben zu dieser negativen Entwicklung beigetragen. Die Leistungserfüllung liegt im Jahr 2017 mit 97,5 % leicht unter dem Wert des Vorjahres (97,8 %). Sowohl für die Pünktlichkeit als auch für die Ausfälle ist die weiterhin intensive Bautätigkeit im DB-Streckennetz eine Ursache. Neben diesen Ausfallgründen war im Jahr 2017 eine zunehmende Anzahl nicht vorhersehbarer Ausfälle zu verzeichnen. Hier haben insbesondere Personal- und Fahrzeugprobleme bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zu Ausfällen geführt. Zudem haben auch zahlreiche Unwetter sowie der ICE-Unfall am Dortmunder Hauptbahnhof den Nahverkehr in Westfalen-Lippe stark beeinträchtigt. 

Die Qualität der Fahrzeuge ist im Jahr 2017 weiterhin auf einem hohen Niveau. Allerdings konnte die Fahrzeugqualität durch die Betriebsaufnahme der RRX-Interimsvergabe mit Gebrauchtfahrzeugen sowie des Sauerland-Netzes nicht weiter verbessert werden, da hier die geplanten Neufahrzeuge bislang nicht zum Einsatz gekommen sind. Grundsätzliche Probleme gab es bei einigen EVU erneut mit der Außenreinigung der Fahrzeuge sowie der Funktionalität der Toiletten-anlagen.

Im Bereich der Infrastruktur ist bei den Verkehrsstationen ein besseres Ergebnis als im Vorjahr zu verzeichnen. Durch die auch im Jahr 2017 weiter voranschreitende Modernisierung der Verkehrsstationen im NWL-Gebiet konnte wieder eine Vielzahl von Haltestellen qualitativ verbessert und barrierefrei ausgebaut werden. Zudem hat es im Be-reich der Sauberkeit eine deutliche Verbesserung der Stationsqualität im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Bei der Netz-Infrastruktur ist er-kennbar, dass trotz eines absoluten Rückgangs der Langsamfahrstellen, die Beeinträchtigungen für den Schienenverkehr weiterhin zu-nehmen. Dies wird sich nach aktuellem Stand in den kommenden Jahren auch nicht ändern.

Neue Wettbewerbsnetze im NWL nehmen den Betrieb auf

Im NWL haben auch Ende des Jahres 2017 wieder einige Wettbewerbsnetze ihren Betrieb aufgenommen. Dabei handelt es sich um das Teutoburger-Wald-Netz („Teuto-Netz“; neuer Betreiber: Keolis/eurobahn) und das Nordwesthessen-Netz (alter und neuer Betreiber - DB Regio-Netz Verkehrs GmbH). Durch diese beiden Betriebs-aufnahmen sowie die Vergabe der Linie S 4 (Unna – Dortmund-Lütgendortmund) an die DB Regio AG werden auch die letzten im DB-Großvertrag verbliebenen Linien im NWL auf Wettbewerbsbasis betrieben. „Es freut mich, dass mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 alle Netze und Linien im NWL wettbewerblich vergeben sind“, führt Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher des NWL aus. „Gleichwohl hätte ich mir vor allem im Teuto-Netz einen reibungsloseren Start gewünscht und hoffe, dass die eurobahn nach den massiven Problemen den Betrieb nunmehr mit der vertraglich geforderten und der von den Kunden erwarteten Qualität und Stabilität durchführt.“ Mit der Schließung der Lücke zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid auf der Linie RB 25 konnte im Dezember 2017 mit der direkten Verbindung von Lüdenscheid nach Köln eine weitere Angebotsverbesserung im SPNV-Angebot des NWL realisiert werden. 

Qualitätsranking hat sich bewährt

Das seit 2014 umgesetzte Qualitätsranking wird auch im Qualitätsbericht 2017 fortgeführt. Das Qualitätsranking des NWL stützt sich auf die Kriterien Ankunftspünktlichkeit, Leistungserbringung (gefahrene Zug-km) und Zustand der Fahrzeuge. 

Abellio Rail NRW überzeugte dabei erneut durch gute Erfüllungsquoten, wenn auch eine weitere leichte Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr festzustellen ist. Nichts desto trotz verteidigte das EVU mit dem besten Ergebnis den Spitzenplatz und erhält damit auch für das Jahr 2017 die „Goldmedaille“.

Die Plätze zwei und drei belegen die Hessische Landesbahn und die WestfalenBahn. Besonders die Hessische Landesbahn konnte sich im Vergleich zu 2016 deutlich verbessern. 

Der Qualitätsbericht 2017 ist als PDF-Datei sowie beim NWL und seinen Geschäftsstellen erhältlich.

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