NWL veröffentlicht Qualitätsbericht 2016; Abellio Rail NRW im Qualitätsranking zum dritten Mal in Folge auf Platz 1

2. Juni 2017 - 08:06

Der NWL legt seinen Bericht über die Qualitätsentwicklung im Verbandsgebiet für das Jahr 2016 vor. Erstmals ist das Thema Sicherheit Bestandteil des NWL-Qualitätsberichts.

Mit dem Qualitätsbericht 2016 legt der NWL die 10. Auflage des NWL-Qualitätsberichts vor. Passend zu diesem „Jubiläum“ gibt auch die Qualitätsentwicklung im NWL Grund zur Freude.

So hat sich im Jahr 2016 die Pünktlichkeit positiv entwickelt und zugleich hat sich die Leistungserfüllung (gefahrene Züge) verbessert. Mit einer Gesamtpünktlichkeit von 88,7 % ist der Wert gegenüber dem Vorjahr um mehr als zwei Prozentpunkte gestiegen. Die Leistungserfüllung liegt im Jahr 2016 mit 97,8 % über dem Wert des Vorjahres, ist aber immer noch nicht auf einem vollends überzeugenden Niveau. Dieses ist insbesondere auf einen hohen Anteil vorhersehbarer Zugausfälle zurückzuführen, die im Jahr 2016 durch verstärkte Bautätigkeit begründet sind. Eine trotz der damit verbundenen Einschränkungen vom NWL unterstützte Ursache, erhalten und verbessern doch die Baumaßnahmen die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes. Erfreulich ist allerdings, dass sich die nicht vorhersehbaren Zugausfälle gegenüber dem Vorjahr reduziert haben. Problematisch waren im Jahr 2016 die durch Personalmangel begründeten Zugausfälle. Diese Ausfälle sind direkt durch die EVU zu verantworten.

Auch die Qualität der Fahrzeuge ist im Jahr 2016 wieder auf einem hohen Niveau. Durch die Betriebsaufnahme des Emsland- und Mittelland-Netzes sowie des Netzes RE7/RB48 und die dort zum Einsatz kommenden Neufahrzeuge wurde die Fahrzeugqualität weiter verbessert. Probleme gab es bei einigen EVU im besonderen Maße mit der Außenreinigung sowie den Toilettenanlagen.

Lediglich im Bereich der Infrastruktur wurde ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr erzielt. Zwar schreitet die Modernisierung der Verkehrsstationen im NWL-Gebiet weiter voran und auch im Jahr 2016 konnte wieder eine Vielzahl von Haltestellen qualitativ verbessert und barrierefrei ausgebaut werden; allerdings wurde im Bereich der Sauberkeit eine Verschlechterung der Stationsqualität festgestellt. Auch bei der Netz-Infrastruktur ist erkennbar, dass trotz eines absoluten Rückgangs der La-Stellen, die Beeinträchtigungen für den Schienenverkehr zunehmen.

Neue Wettbewerbsnetze im NWL nehmen den Betrieb auf

Im NWL haben auch Ende des Jahres 2016 weitere Wettbewerbsnetze ihren Betrieb aufgenommen: Dabei handelt es sich um die Interimsvergabe des Rhein-Ruhr-Express mit den Linien RE 1, RE 6 und RE 11, welches von der DB Regio AG, Region NRW betrieben wird, das Sauerland-Netz (Linien RE 17, RE 57, RB 43, RB 52, RB 53 & RB 54), welches ebenfalls von der DB Regio AG, Region NRW betrieben wird sowie das Weser-Ems-Netz, welches wie bereits zuvor an die NordWestBahn vergeben wurde. Somit konnten weitere vier Linien vom „DB Großvertrag“ in den Wettbewerb überführt werden. „Mit einer Wettbewerbsquote von 83,5% sind wir auf einem guten Weg, bald alle Netze und Linien wettbewerblich vergeben zu haben. Dies wird die Angebotsqualität bei zugleich wirtschaftlichen Konditionen weiter verbessern.“, führt Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher des NWL aus.

Qualitätsranking hat sich bewährt

Das seit 2014 umgesetzte Qualitätsranking wird auch im Qualitätsbericht 2016 fortgeführt. Das Qualitätsranking des NWL stützt sich auf die Kriterien Ankunftspünktlichkeit, Leistungserbringung (gefahrene Zug-km) und Zustand der Fahrzeuge. 

Abellio Rail NRW überzeugte dabei erneut durch sehr gute Erfüllungs-quoten. Die sehr guten Werte aus dem Vorjahr konnte Abellio allerdings nicht ganz bestätigen. Nichts desto trotz verteidigte das EVU mit den besten Ergebnissen den Spitzenplatz und erhält damit auch für das Jahr 2016 die „Goldmedaille“. „Der dritte Sieg von Abellio in Folge verdeutlicht auch die Konstanz, mit der das EVU gute Qualität anbietet.“, so Dr. Ulrich Conradi.

Die Plätze zwei und drei belegen, ebenfalls wie im Vorjahr, die WestfalenBahn und die NordWestBahn. Beide EVU setzten sich besonders bei der Fahrzeugqualität von der Konkurrenz ab.

Thema „Sicherheit im SPNV“ erstmals Bestandteil des Berichts

Das zunehmend schlechtere Sicherheitsgefühl der Fahrgäste sowie Übergriffe sowohl auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EVU als auch auf Fahrgäste haben den NWL veranlasst, sich mit diesem Themenfeld intensiver zu befassen. In einem ersten Schritt wurden die „Hotspots“ im NWL ermittelt. Im Laufe des Jahres 2017 sollen weitere Schritte zur Verbesserung der Sicherheit im Schienenverkehr entwickelt und umgesetzt werden. „Für den NWL hat das Thema „Sicherheit im SPNV“ einen hohen Stellenwert. Wir sind dabei ein Sicherheitskonzept für den NWL zu entwickeln, das sowohl den Bedürfnissen der Fahrgäste als auch den Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EVU Rechnung trägt“, so Verbandsvorsteher Conradi

Der Qualitätsbericht 2016 ist als PDF-Datei unter www.nwl-info.de sowie beim NWL und seinen Geschäftsstellen erhältlich.

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